Alte AKW seien ein Klumpenrisiko – versorgungstechnisch und finanziell, schreibt die Schweizerische Energiestiftung SES in einer Medienmitteilung. Ein geordneter Ausstieg bringe Planbarkeit und grosse volkswirtschaftliche Chancen. Sie ergänze die Energiestrategie 2050 des Bundes perfekt. Die SES empfiehlt, die Atomausstiegsinitiative anzunehmen.
Pressedienst/Redaktion
Am 27. November stimmt das Volk über die Atomausstiegsinitiative ab. Eine breite Allianz aus Verbänden, Politik und gemäss Umfragen eine Mehrheit der Bevölkerung aus allen Parteien ist davon überzeugt, dass die Schweiz in Zukunft ohne Atomstrom auskommen muss und auskommen wird. Die Energiestrategie 2050 von Bundesrat und Parlament, welche den Neubau von Kernkraftwerken verbietet und gleichzeitig die Produktion erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz fördert, ist ein Schritt in diese Richtung. In der Energiestrategie fehlt jedoch aus Sicht der SES die Planbarkeit – die Initiative für den geordneten Atomausstieg ergänze sie perfekt. «Ein ungeordneter Ausstieg, wie die Initiativgegner ihn in Kauf nehmen, ist klar abzulehnen, weil er zu weniger Versorgungssicherheit, weniger inländischer Wertschöpfung und weniger Inlandproduktion führen würde», schreibt die SES.
Mehr Versorgungssicherheit dank geordnetem Ausstieg
Altersschwache Atomkraftwerke stellen ein Klumpenrisiko für die Versorgungssicherheit dar. Je älter die Anlagen werden, desto wahrscheinlicher werden ungeplante Ausfälle. Dies zeigen übrigens auch die Havarien in Beznau 1 und Leibstadt, die beide seit Monaten wegen Sicherheitsproblemen keinen Strom mehr liefern. Letzten Sommer waren zeitweilig sogar alle 5 Schweizer AKW gleichzeitig vom Netz. Dank der Wasserkraft hat die Schweiz ideale Voraussetzungen für die Integration von neuen erneuerbaren Energien. Und dank einem geordneten Ausstieg kann die Wasserkraft vom Geschäft mit dem Ausgleich von Sonne- und Windstrom profitieren. Deshalb sagt zum Beispiel der Interessenverband der Bündner Konzessionsgemeinden (IBK) Ja zur Atomausstiegsinitiative.
Mehr Arbeitsplätze dank geordnetem Atomausstieg
Nur wenn klar ist, wann die AKW endgültig abgeschaltet werden, können die Ersatzkraftwerke sinnvoll geplant werden. Diese Planungssicherheit ist für die Branche der erneuerbaren Energien und die Politik wichtig. Eine Studie der ZHAW zeigt, dass bei Annahme der Atomausstiegsinitiative 5000 bis 6000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Die Cleantech-Branche, KMU und Unternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren können, haben längst begriffen, dass die Annahme der Initiative für einen geordneten Atomausstieg eine grosse Chance für sie darstellt. «Die Zeit ist reif, diese Technologie zu verlassen und den Atomausstieg endlich verbindlich in der Verfassung zu regeln», so Jürg Buri, Geschäftsleiter der SES. Er empfiehlt ein JA zum geordneten Atomausstieg am 27. November.