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E-Bike-Fahren regt zum Umdenken an

Die nationale Aktion Bike4Car hat einen messbaren Effekt auf die Teilnehmenden: Sie fahren heute weniger oft Auto. Dies zeigt eine unter Mitarbeit der ZHAW durchgeführte Umfrage. Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmenden hat sich bereits ein E-Bike gekauft oder hat die Absicht dazu.

Pressedienst

Seit einigen Jahren können Autofahrerinnen und Autofahrer im Rahmen der Aktion «Bike4Car» ihren Schlüssel abgeben, um während zwei Wochen kostenlos ein Elektrovelo auszuprobieren. Damit will die Klimaschutzbewegung myblueplanet, unterstützt vom Bundesamt für Energie, dazu motivieren, ein alternatives Verkehrsmittel auszuprobieren, um so dessen Vorteile direkt zu erleben. Aber bringt es die Teilnehmenden auch dazu, ihr Mobilitätsverhalten längerfristig zu verändern? ZHAW-Forschende haben mit der Universität St. Gallen die Teilnehmenden aus dem Jahr 2015 befragt und festgestellt, dass Bike4Car einen messbaren Effekt hat – auch noch ein Jahr nach der Aktion.

Über die Hälfte fährt heute weniger Auto

Gemäss Umfrage erinnern sich die meisten E-Bike-Testpersonen auch ein Jahr nach der Aktion noch gut ans E-Bike-Fahren und haben Leuten aus ihrem Umfeld empfohlen, es ebenfalls auszuprobieren. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmenden gibt zudem an, seit der Aktion öfter ohne Auto unterwegs zu sein. Zudem assoziieren die Teilnehmenden nach dem Ausprobieren eines E-Bikes typische Alltagsmobilitätssituationen wie Pendeln öfter mit dem E-Bike als mit dem Auto – nach einem Jahr war dieser Effekt sogar noch stärker als direkt nach der Probephase. «Das ist ein Hinweis darauf, dass das Ausprobieren eines E-Bikes Mobilitätsgewohnheiten verändern kann», erklärt Studienleiterin Corinne Moser von der ZHAW School of Engineering.

Mehrheit möchte E-Bike

Eine Mehrheit der Umfrageteilnehmenden möchte sich ein E-Bike kaufen oder hat das bereits getan. Das Testen und Ausprobieren während Bike4Car 2015 spielte gemäss Teilnehmenden eine wichtige Rolle. Wichtige Gründe für den Kaufentscheid waren die verbesserte Fitness und der Spassfaktor. Der Umweltschutzgedanke war dabei jedoch weniger zentral. Das ist für Corinne Moser eine wichtige Erkenntnis aus der Umfrage: «Es scheint, dass es einfacher ist, jemanden über das Thema Gesundheit oder Spass für die Nutzung eines E-Bikes zu motivieren als über das Thema Umwelt. Dies betrifft die Leute direkter.»

Teilnehmende wurden drei Mal befragt

Die Umfrage wurde in drei Durchläufen durchgeführt. Zuerst bei der Anmeldung und direkt nach der Aktion im Jahre 2015 und dann ein Jahr später (vollständig ausgefüllte Fragebogen 1. Umfrage: 405, 2. Umfrage: 218, 3. Umfrage: 300). Die Befragung wurde im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Steuerung des Energieverbrauchs» (NFP 71) des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) durchgeführt – in Zusammenarbeit mit dem von der Kommission für Technologie und Innovation KTI geförderten Energie-Kompetenzzentrum SCCER CREST sowie der Klimaschutzbewegung myblueplanet. Forschungspartner war neben der ZHAW die Universität St. Gallen. Schweizweit haben an der Aktion Bike4Car im Jahr 2015 1854 Leute teilgenommen.