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WWF und IWB fordern mehr Solarstromförderung im Energiegesetz

Das revidierte Energiegesetz muss sicherstellen, dass die Schweiz ihre Klimaziele nach dem Pariser Abkommen erreicht und den künftig wegfallenden Atomstrom ersetzen kann. Gleichzeitig braucht es zeitgemässe Lösungen, die das Klima und die Artenvielfalt schützen.

Pressedienst/Redaktkion

In seiner Stellungnahme zur Vernehmlassungsvorlage zur Revision des Energiegesetzes fordert der WWF mehr Effizienz und mehr Solarstrom. «Ein gutes Energiegesetz steht auf zwei Beinen: Erneuerbare Energien und Effizienz. Letztere fehlt aber völlig im Vorschlag des Bundesrats. Für eine umweltverträgliche und sichere Stromversorgung müssen wir auch die Energieverschwendung bekämpfen. Auf einem Bein erreichen wir dieses Ziel nicht», erklärt Elmar Grosse Ruse, Energieexperte WWF Schweiz.Es braucht für den WWF verbindliche Ziele, Massnahmen und ausreichend Mittel, um die Stromverschwendung einzudämmen.

Der WWF fordert auch ambitioniertere Ziele und verstärkte Anreize, um den Ausbau von Solarstrom zu beschleunigen. Zusammen mit Effizienz genüge das Potenzial der Solarenergie in der Schweiz, um einen Grossteil des wegfallenden Atomstroms zu ersetzen. Hingegen sei es für eine umweltverträgliche Stromversorgung nicht nötig, mit zusätzlichen Wasserkraftwerken die letzten Tropfen aus den Gewässern zu pressen und separate Ausbauziele dafür zu setzen: Viel Natur würde dabei für wenig Strom zerstört. «Bestehende Anlagen fit machen für die Energiewende und unseren Gewässern wieder Leben zurückgeben: Das ist die Jahrhundertaufgabe für die Wasserkraft. Die Revision soll die notwendigen Mittel dafür bereitstellen, statt Anreize für die Zerstörung der letzten wertvollen Gewässer zu setzen», erklärt Julia Brändle, Gewässerschutz-Expertin WWF-Schweiz.

Auch IWB fordert mehr erneuerbaren Strom

Auch der Basler Energiedienstleister IWB hat seine Vernehmlassungsforderungen vderöffentlicht. «Die Revision des Energiegesetzes geht in die richtige Richtung, aber nicht weit genug», sagt CEO Claus Schmidt. Der Bund müsse in der weiteren Ausarbeitung die Versorgungssicherheit stärker berücksichtigen und ehrgeizigere Ausbauziele für die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen vorsehen. «Der Schutz des Klimas erfordert eine Verdoppelung des in der Vorlage genannten Ausbauziels auf rund 50 Milliarden Kilowattstunden», erläutert Schmidt. Dieses Ziel ist absolut realistisch, wie aus den aktuellen Vernehmlassungen der Branchenverbände zum Energiegesetz hervorgeht. Allein die Photovoltaik verfügt in der Schweiz über ein Ausbaupotenzial von 40 bis 45 Mrd. Kilowattstunden, wie Swissolar zeigt.

Für den massiven Ausbau brauche es insbesondere stärkere Marktorientierung und zusätzliche Investitionssicherheit. Diese liesse sich durch Einspeisevergütungen schaffen, beispielsweise in Form gleitender Marktprämien («Contracts for Difference»). Diese berücksichtigen die zukünftigen Strommarktpreise und werden nur an die Investoren gezahlt, wenn die Preise an den Strommärkten unter den offerierten Gestehungskosten der neuen Anlagen liegen.