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Windpark St. Brais wieder in Betrieb

Nur zwei Wochen nach dem Brandanschlag auf den Bürgerwindpark in St. Brais konnte Ende Oktober der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Windenergie wird über den Winter mit einer provisorischen Mittelspannungsanlage ins Netz eingespiesen. Eine neue Mittelspannungsanlage wird im nächsten Frühjahr geliefert und installiert. Die Kosten werden voraussichtlich über 100‘000 Franken liegen.

Pressedienst

«Die Brandstiftung vom 14. Oktober an der Infrastruktur der Windenergieanlagen auf unserem Gemeindegebiet ist ein Angriff auf ein Projekt, das von der Bevölkerung anlässlich einer Gemeindeversammlung mit einer einzigen Gegenstimme bewilligt wurde», erklärt Frédy Froidevaux, Gemeindepräsident von Saint-Brais. «Die grosse Mehrheit der Bevölkerung steht nach wie vor zur Windstromproduktion auf dem Gemeindegebiet.» Die Ermittlungen der Polizei haben noch keine Täterschaft identifiziert. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Delémont entgegen.

Die Anlagen werden von Windenergiegegnern immer wieder für den Kampf gegen die Windenergie im Jura instrumentalisiert: So wurde in gewissen Medien behauptet, die Lärmbelastung während den Tagen vor dem Anschlag sei aufgrund des dichten Nebels und der Bise deutlich höher gewesen als gewöhnlich. Frédy Froidevaux erklärt: «Das ist schlichtweg falsch. Vor dem Anschlag blies die Bise, dann sind unsere Anlagen im Dorf noch weniger zu hören als sonst, obwohl sie Strom produzieren.» Wenn die Gemeinde vom Lärm geplagt wird, dann in erster Line vom täglichen Durchgangsverkehr von Menschen aus den Freibergen, die ins Tal zur Arbeit fahren.

Die Brandstiftung ist auch ein Angriff auf die demokratisch bewilligte Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien. Die beiden Windenergieanlagen, die seit 2009 in Betrieb sind, produzieren den Strom, den die Bevölkerung in unmittelbarer Umgebung zwischen den Orten Glovelier und Saignelégier verbraucht, nämlich rund 6,4 MWh jährlich. Diese Region profitiert davon, trotzdem der Strom von Zürich gekauft wird. Zudem leisten die Anlagen auch einen willkommenen finanziellen Beitrag an die Gemeindekasse von Saint-Brais.