Elf Millionen Menschen sind im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt. Das ergibt eine Analyse der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien IRENA. Der jüngste Bericht der Renewable Energy and Jobs – Annual Review zeigt, dass Arbeitsplätze trotz eines langsameren Wachstums in wichtigen Märkten für erneuerbare Energien, einschließlich China, auf ihr höchstes Niveau gestiegen.
Pressedienst/Redaktion
Die geografische Lieferkette der Branche hat sich verändert. Bislang haben sich die Industriezweige der erneuerbaren Energien relativ stark auf eine Handvoll wichtiger Märkte wie China, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union konzentriert. Zunehmend sind jedoch neben China auch andere ost- und südostasiatische Länder als wichtige Exporteure von Solar-Photovoltaik (PV)-Modulen hinzugekommen. Der grössere Wachstumsanteil von Arbeitsplätzen letzten Jahres erschliesst sich dabei auf Länder wie Malaysia, Thailand und Vietnam. Damit weist Asien, mit 60 Prozent, weiterhin den weltweit höchsten Anteil an Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien aus.
Über IRENA
IRENA ist eine zwischenstaatliche Organisation, die Länder beim Übergang zu einer Zukunft der erneuerbaren Energien unterstützt und als Hauptplattform für die internationale Zusammenarbeit, als Kompetenzzentrum und Quelle für Politik, Technologie, Ressourcen und finanzielles Wissen über erneuerbare Energien dient. Mit 160 Mitgliedern (159 Staaten und die Europäische Union) und 23 weiteren Ländern, die sich im Beitrittsprozess befinden und aktiv beteiligen, fördert IRENA die umfangreiche Übernahme und nachhaltige Nutzung aller Formen erneuerbarer Energien einschließlich Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft, Meeres-, Solar- und Windenergie, im Bemühen um nachhaltige Entwicklung, Zugang zu Energie, Energiesicherheit und emissionsarmes Wirtschaftswachstum und Wohlstand.
Nachhaltigkeit ist Trumpf
Die zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, neben den Klimazielen, als kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum auch sozioökonomische Vorteile, meint Francesco La Camera, Generaldirektor von IRENA. „Erneuerbare Energien decken alle wichtigen Säulen der nachhaltigen Entwicklung ab – ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Mit der zunehmenden Dynamik der globalen Energiewende gewährleistet diese beschäftigungspolitische Dimension sozioökonomische Nachhaltigkeit und ist ein weiterer Grund für Länder, sich für erneuerbare Energien zu engagieren.“
Spitzenreiter Photovoltaik
Obwohl die Beschäftigung letztes Jahr in den bisher führenden Produktionsstandorten China, den USA, Japan und der Europäischen Union abnahm, stellt die PV-Industrie weiterhin einen Drittel der Gesamtzahl an Beschäftigen im Bereich der erneuerbaren Energien. Da die Beschäftigung in Indien, Südostasien und Brasilien zunahm, konnte sie ihre Spitzenstellung in diesem Sektor beibehalten; vor Wasserkraft, flüssigen Biokraftstoffen und Windkraft. Auch hier führt Asien eindeutig den Markt an. Mit über drei Millionen PV-Arbeitsplätzen, stellt Asien fast 90 Prozent der globalen Beschäftigung zur Verfügung.
Andere Energien
Windenergie findet zum grössten Teil weiterhin an Land statt. 1,2 Millionen Arbeitsplätze entfallen auf diesem Sektor. China allein macht 44 Prozent der weltweiten Windkraft-Arbeitsplätze aus, gefolgt von Deutschland und den USA. Das Offshore-Segment gewinnt allerdings an Fahrt und birgt grosses Potential für Synergien mit dem Offshore-Öl- und Gassektor, beurteilt IRENA die Lage. Die Wasserkraft weist die größte installierte Kapazität aller erneuerbaren Energien auf. Sie wächst jedoch nur langsam. Der Sektor beschäftigt 2,1 Millionen Menschen direkt, von denen drei Viertel in Betrieb und Wartung tätig sind. Durch die steigende Produktion stiegen die Arbeitsplätze im Bereich der Biokraftstoffe um 6 Prozent auf 2,1 Millionen. Brasilien, Kolumbien und Südostasien verfügen über arbeitsintensive Lieferketten, wobei die informelle Wirtschaft vorherrschend ist. In den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union ist die Tätigkeit viel stärker automatisiert.
Der diesjährige Bericht Renewable Energy and Jobs – Annual Review kann hier heruntergeladen werden.