Der Verwaltungsrat der SWG hält am Projekt «Windkraft Grenchen» fest. Die Überprüfung aufgrund des Urteiles des Bundesgerichts hat ergeben: Mit aktuellen Windenergieanlagen lässt sich an vier Standorten annähernd gleich viel erneuerbarer Strom produzieren wie mit der vorherigen Generation an den ursprünglich geplanten sechs Standorten. Dadurch ist auch die Wirtschaftlichkeit weiterhin gegeben.
Suisse Eole
Lionel Perret, Geschäftsführer von Suisse Eole, ist erfreut: «Am Standort Grenchenberg wurde im November die 1994 erstellte und damit älteste Windenergieanlage der Schweiz zurückgebaut: Sie produzierte jährlich rund 120‘000 Kilowattstunden Strom und galt bei ihrem Bau als Pionieranlage.» Isabelle Chevalley, Präsidentin von Suisse Eole: «Die Technologie hat seither gigantische Fortschritte gemacht: Eine einzige der neu errichteten Anlagen wird um mindestens den Faktor 60 mehr Strom produzieren, sprich jährlich über 7.5 Millionen Kilowattstunden, das ist genug Strom für die Bewohnerinnen und Bewohner eines grossen Dorfs!»
Der Bundesgerichtsentscheid
Ende November 2021 lehnte das Bundesgericht die hängigen Beschwerden zur Nutzungsplanung für den Windpark der SWG auf dem Grenchenberg grösstenteils ab. Es entschied jedoch, dass der Abstand der Windenergieanlagen zum Brutplatz eines Wanderfalkenpaares rund 1000 Meter betragen muss. Zwei der sechs geplanten Windenergieanlagen dürfen somit nicht realisiert werden. Weiter machte das Bundesgericht Auflagen dazu, wie der durch die Windenenergieanlagen mögliche Schaden für Vögel- und Fledermäuse zu überwachen ist.
Aktuelle Windenergieanlagen mit deutlich höherer Leistung
Inzwischen hat die SWG das Urteil und die Auswirkungen auf das Projekt analysiert. Demnach lässt sich der Windpark auf dem Grenchenberg auch mit den gemachten Einschränkungen wirtschaftlich betreiben. Das liegt vor allem an der technischen Entwicklung bei den Windenergieanlagen. Durch die lange Verfahrensdauer beim Projekt «Windkraft Grenchen» ist inzwischen eine neue Generation von Windenergieanlagen mit rund 30 Prozent höherer Leistung erhältlich. Damit lässt sich an vier Standorten gleich viel erneuerbarer Strom produzieren wie mit der vorherigen Generation an sechs Standorten. Die Ausmasse der Anlagen erfüllen die Anforderungen der Nutzungsplanung. Für die Realisierung der nun genehmigten Standorte sind Investitionen in der Höhe von 34 Millionen Franken vorgesehen.
30 Gigawattstunden jährlich
«Mit dem Projekt «Windkraft Grenchen» leisten wir einen namhaften Beitrag dazu, dass die Energiewende gelingt und sich in der Schweiz eine Winterstromlücke vermeiden lässt», sagt Philipp C. Schnidrig, Verwaltungsratspräsident der SWG. «Mit den über 30 Gigawattstunden Strom, die der Windpark pro Jahr produzieren wird, können wir zwei Drittel aller Haushalte und Gewerbebetriebe in Grenchen versorgen.» Weiter hat die Überprüfung des Projekts ergeben, dass die Richtplanung für den Grenchenberg unter Berücksichtigung des Bundesgerichtsurteils das Potenzial für mindestens zwei zusätzliche Windenergieanlagen aufweist.