Ein Novum im Berner Oberland: Auf Silleren in Adelboden können die Gäste künftig Handys und Kameras gratis mit Solarstrom aufladen.
«Viel wichtiger als die nationalen Strategien und die internationalen Konventionen sind die Unternehmen und Privatpersonen, die sich dem Energiewandel verschrieben haben und die bereits mit vielen Aktivitäten dafür sorgen, dass wir den Zielen der Energiestrategie und des Klimagipfels näher rücken», erklärte der CEO von Meyer Burger, Peter Pauli, bei der Eröffnung der ersten solarbetriebenen Ladestation auf Silleren Adelboden im Berner Oberland. Das Wetter hatte sich dem Anlass und der Stimmung der Initianten angepasst, und die Sonne strahlte mit Pauli und mit Markus Hostettler, Direktor der Adelboden Bergbahnen AG um die Wette. Die am Freitag eingeweihte Ladestation, die mit Meyer Burger Solarstrom gespeist wird, lädt kostenlos mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Kameras der Touristen auf. Meyer Burger hat zusammen mit Adelboden Bergbahnen sowie mit einem regionalen Handwerksbetrieb dieses Pilotprojekt lanciert.
Innovative Partner
Die erste Solarladestation des Berner Oberlandes zeigt für Pauli, dass sich mit der entsprechenden Initiative von Unternehmen, Projekte im Bereich der erneuerbaren Energie schnell und einfach umsetzen lassen, ohne dass die Unternehmen auf Entscheide der Politik warten müssen. «Was es braucht, sind innovative Ideen und motivierte Initianten», so Pauli. Partner wie die Adelboden Bergbahnen ebneten den Weg für den Einsatz von Solartechnologie und das Vorantreiben des Energiewandels. Um den Energiebedarf in Zukunft decken zu können, brauche es einen breiten Energiemix, der alle erneuerbaren Energien kombiniert, so Pauli: «Die erneuerbaren Energien ergänzen sich zeitlich und örtlich optimal.» Die zeitliche Differenz zwischen Energieproduktion und Energiebedarf könne durch verschiedenste Speichermöglichkeiten überbrückt werden.
Modernste Technik
In Adelboden werden Solarzellen modernster Bauweise eingesetzt. Die sogenannten Heterojunction-Zellen von Meyer Burger sind eine Mischform von kristallinen und den amorphen Silizium-Solarzellen, wie sie bei herkömmlichen Zellen einzeln eingesetzt werden. Die Kombination beider Solarzelltypen erhöht den Wirkungsgrad und liegt laut Meyer Burger weit über 21 Prozent. Selbst bei schwachem Licht verspricht die Zelle eine bessere Ausbeute als beispielsweise kristalline Zellen. Zudem setzt Meyer Burger bei seinen Produkten auf eine neuartige Verbindung der verschiedenen Solarzellen, was die Leistung des Moduls weiter steigern soll. «Mit unseren Anlagen wird nicht nur die Energieeffizienz gesteigert, sondern gleichzeitig werden auch die Produktionskosten pro kWp gesenkt», so Pauli. Doch um die Kosten müssen sich die Gäste auf Silleren nicht kümmern. Sie werden den Strom zum Aufladen ihrer Geräte gratis beziehen können.
Grosses Potenzial
«Das grösste Energiesparpotenzial liegt klar im Gebäudebereich», erklärte Peter Pauli, CEO Meyer Burger, in Adelboden. Mit solaren Bauprodukten, leiste das Unternehmen einen weiteren wichtigen Beitrag zur Energiewende. Zur Veranschaulichung erwähnte er ein aktuelles Beispiel aus Uetendorf, wo vor einem Monat auf dem Wohnhaus des Architekten Viktor Burri eine Meyer Burger Solarstromanlage in Betrieb genommen wurde. Die integrierte 30 Kilowatt Peak Solaranlage liefert das ganze Jahr über Sonnenenergie für Haus und Mobilität. Bei Sonnenschein werden mit einer intelligenten Smart Home Steuerung die Tankstelle für den Tesla und andere grössere Energieverbraucher im Haus wie Boiler oder Energiespeicher angesteuert und mit eigenem Solarstrom versorgt. Heute bestehe zudem die Möglichkeit, Solarenergie nicht nur mit festinstallierten Speichern zu speichern, sondern auch mit mobilen Energiesystemen ortsungebunden einzusetzen, so Pauli.