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Schwimmende Windkraftanlage besteht erste Tests

Aufbau und Test des Modells der schwimenden Windenergieanlage "Nezzy 2". Foto: Jan Oelker/aerodyn

Die schwimmende Windkraftanlage Nezzy² hat den zweimonatigen Test bestanden. Installiert war die Anlage im Greifswalder Bodden in der südlichen Ostsee. Der 18 Meter hohe Prototyp im Massstab 1:10 besteht aus zwei Windkraftturbinen auf einer schwimmenden Plattform. Er wird gemeinsam vom norddeutschen Ingenieurunternehmen Aerodyn Engineering und der EnBW erprobt.

Pressedienst/Redaktion

Im Greifswalder Bodden wurde mit 180 Sensoren bei 30 verschiedenen Messungen der schwimmende Windkraftanlagen-Prototyp „Nezzy²“ untersucht. Dabei steht auf dem Prüfstand, wie sich der Prototyp bei verschiedenen Windrichtungen und -geschwindigkeiten, Wellenhöhen und -richtungen verhält. Mitte Oktober trotzte Nezzy² sogar einer Sturmflut. Die Wellen- und Windbedingen entsprachen umgerechnet auf die spätere Originalgrösse von Nezzy² einem Hurrikan der Kategorie vier bis fünf mit einer Wellenhöhe von bis zu 30 Meter. Vor dem Test in der Ostsee wurde Nezzy² bereits in einem Baggersee bei Bremerhaven getestet. In einem nächsten Schritt wird sich Nezzy² in Originalgrösse auf dem Meer beweisen müssen.

Meeresflächen mit grossen Wassertiefen im Visier

Bislang werden Offshore-Windkraftanlagen bei maximalen Wassertiefen von 50 Metern mit festen Fundamenten im Meeresboden verankert. Mit schwimmenden Windkraftanlagen kommen neue Länder und Meeresflächen mit grossen Wassertiefen in Frage. Das Modell im Massstab 1:10 ist jetzt abgebaut. In den nächsten Wochen werten die Forschenden die erhobenen Messdaten weiter aus. Die Ergebnisse fliessen dann in die Konstruktion des Modells im Massstab 1:1 ein. Dieses wird seinen Testlauf Ende 2021 oder Anfang 2022 in China machen.