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Schweizer Energieverbrauch 2021 um 6.3% gestiegen

Bild: Pixabay.

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um 6,3% auf 794’720 Terajoule (TJ) gestiegen. Hauptgründe dafür sind die im Vergleich zum Vorjahr kältere Witterung und die Lockerung der Restriktionen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.

BFE
Der Anstieg des Endenergieverbrauches um 6,3% gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen. Erstens sorgten die gelockerten Restriktionen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie für einen generellen Anstieg des Energieverbrauchs. Zweitens trug die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kältere Witterung zu einer Zunahme des Verbrauchs der Energieträger, die zu Heizzwecken eingesetzt werden. Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm um 15,3% zu. Leicht zugenommen haben ebenfalls Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauchs bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,8%), das Bruttoinlandprodukt (+3,7%), der Motorfahrzeugbestand (+1,1%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauchs aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern (Publikation im Oktober 2022).

Treibstoffverbrauch leicht gestiegen

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zeigten sich 2021 insbesondere noch beim Treibstoffverbrauch. Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg im Vergleich zum Vorjahr zwar um 11%, beträgt aber immer noch weniger als die Hälfte des Verbrauchs von 2019. Der Benzin- und Dieselverbrauch stieg insgesamt um 1,6% (Benzin: 2,2%, Diesel: 1,1%), lag allerdings immer noch ungefähr 7% unter dem Niveau von 2019. Die fossilen Treibstoffe machen ungefähr einen Drittel (29,3%) des gesamten Endenergieverbrauchs aus.

Wie im Vorjahr reduzierte sich der Verbrauch der biogenen Treibstoffe gegenüber dem Vorjahr (-9,5%), nachdem er von 2014 bis 2019 stetig zugenommen hatte. Ihr Anteil am gesamten Absatz von Benzin und Diesel nahm ebenfalls leicht ab und lag bei 3,3% (2020: 3,7%).

Verbrauchsanstieg von Energieträgern zu Heizzwecken

Die kalte Witterung führte zu einem deutlichen Zuwachs des Verbrauchs von Energieträgern zu Heizzwecken. Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht stieg um 10,9%, derjenige von Erdgas um 8,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls zu (4,3%). Diese drei Energieträger machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (55,3%).

Die energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 3,6% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch: 1,5%). Der Verbrauch von Kohle nahm ebenfalls leicht zu (1,1%). Es gab hingegen keinen Verbrauch von schweren Heizölsorten und der Verbrauch von Petrolkoks sank um 14,3%. Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering (<1%).

Verbrauchsanstieg auch bei den erneuerbaren Energien

Die kalte Witterung wirkte sich auch auf alle erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Die Verbräuche von Energieholz und Fernwärme stiegen um 16,4% und 9,7%. Ebenfalls stark angestiegen ist die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen (+17,7%). Der Verbrauch von Solarwärme blieb auf Vorjahresniveau. Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch betrug 11,8% (Energieholz: 5,8%, Umgebungswärme: 2,8%, Fernwärme: 2,9%, Solarwärme: 0,3%).

Die direkte Nutzung von Biogas nahm um 2,7% zu. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich eine Zunahme des Biogasverbrauches um 1,6%. Der Anteil des eingespeisten Biogases am gesamten Gasverbrauch betrug 1,1% (2020: 1,2%).