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Schweizer Bevölkerung drängt auf die Energiewende

Die Energiewende in der Schweiz stösst auf breite Akzeptanz, wie eine repräsentative Bevölkerungsumfrage von gfs-zürich im Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung SES zeigt. Gewünscht wird eine einheimische, erneuerbare und umweltfreundliche Energieversorgung, und das lieber schon morgen als erst übermorgen. Zudem darf die Wende etwas kosten.

SES

Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage, welche gfs-zürich im November 2020 bei über tausend Personen durchgeführt hat, liefert eindrückliche Erkenntnisse zur Akzeptanz der Energiewende in der Schweiz. 96% der Befragten befürworten das Ziel, den Strombedarf zukünftig mit erneuerbaren Energien zu decken. 89,5% sind der Meinung, die erneuerbaren Energien sollen im Inland produziert werden. 93% sind der Meinung, der Strom soll unter Berücksichtigung des Naturschutzes produziert werden. Dass der Strom aus kostengünstigen Quellen stammt, ist dagegen «nur» für 65,5% ein erstrebenswertes Ziel. Die Befürworter der Energiewende drängen auf eine rasche Umsetzung. Auf die Frage, bis in wie vielen Jahren die Stromversorgung erneuerbar sein soll, antworteten die Befragten im Mittel (Median) mit 18 Jahren, was einem Zeithorizont bis 2038 entspricht. Bezüglich einer Stromversorgung auf Basis einheimischer Energien liegt der Median bei 15 Jahren, also im Zeithorizont bis 2035.

Mehrkosten werden in Kauf genommen

Die Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass eine nachhaltige Energieversorgung auch etwas kosten darf. Heute bezahlt ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt über den Netzzuschlag CHF 40.- pro Jahr für den Ausbau erneuerbarer Energien. 78 Prozent wären bereit, mehr zu bezahlen, um den Ausbau einheimischer erneuerbarer Energien voranzubringen. In Bezug auf die Einkommensklasse hat die Befragung keine signifikanten Unterschiede zu Tage gefördert. Das heisst, quer durch alle sozialen Schichten ist die Bereitschaft vorhanden, die Energiewende auch finanziell zu stützen. Insgesamt sind die Befragten im Median bereit, jährlich CHF 95.- mehr zu bezahlen.

Politik muss nötigen Rahmen schaffen

Aus Sicht der SES zeigt die Befragung, dass die Akzeptanz der Energiewende in der Schweizer Bevölkerung sehr hoch ist. «Die Stromversorgung soll einheimisch, erneuerbar und kostengünstig sein und ausserdem den Naturschutz berücksichtigen», fasst Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien bei der SES, zusammen. Die Politik muss nun den geeigneten gesetzlichen Rahmen definieren, was mit der Revision des Energiegesetzes («Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien») in diesem Jahr möglich sein wird. Die Technologien sind vorhanden, insbesondere die Photovoltaik erfüllt all diese Bedingungen und hat ausserdem das nötige Potenzial in der Schweiz. «Die Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung die Energiewende rasch will und auch bereit ist, dafür zu investieren», so Nipkow weiter. «Dieses Signal sollten die Politikerinnen und Politiker ernst nehmen.»

Faktenblatt: Alle Resultate / Grafiken zur gfs-Umfrage (pdf)