SubPagesTopPicture

Schadensursache am Vertical Sky-Prototyp geklärt

Nach dem Vorfall an der Vertical Sky-Prototypanlage auf dem Windtestfeld in Grevenbroich (NRW, D) im November 2020 wurden umfassende Untersuchungen eingeleitet und mittlerweile abgeschlossen. Auf Basis der vorhandenen Messdaten konnte die Ursache ermittelt werden.

Pressedienst/Redaktion

«Bei der Windsituation, die zur Havarie führte, handelte es sich – vereinfacht gesagt – um eine sehr turbulente Böe, die innert kurzer Zeit an Geschwindigkeit zunahm und mit einer plötzlichen und starken Windrichtungsänderung einherging», schreibt die Agile Wind Power AG in einer Mitteilung. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass die besagte Windsituation im vorhandenen Betriebszustand einen Rotorarm der Anlage in eine Resonanzschwingung versetzte, wodurch er überlastet wurde und brach.

«Das besagte Windereignis kommt bisher in der Zertifizierungsnorm nicht vor und war deshalb während der Entwicklung von Vertical Sky nicht bekannt», erklärt Agile Wind Power weiter. Die nun mit den neuen Erkenntnissen nachträglich durchgeführten Simulationen und Berechnungen hätten aufgezeigt, dass die beschriebene Windsituation die Vetical Sky-Anlagen bei unterschiedlichen Betriebszuständen beschädigen könne. Dies konnte mehrfach reproduziert und belegt werden.

Die durchgeführten Analysen hätten aufgezeigt, dass gleiche oder ähnliche Vorkommnisse mittels einfacher Modifikationen zukünftig verhindert werden könnten, ohne dass das grundlegende Design der Anlage verändert werden müsse. Bei den Massnahmen handelt es sich um Brems- und Arretierungsvorrichtungen. Diese Lösungen werden mittlerweile bereits umgesetzt.

Wie geht es weiter?

Das am Boden liegende Trümmerteil wird jetzt entsorgt. Im kommenden April stehen dann die notwendigen Geräte und Krane zur Verfügung, um den auf dem Turm verbliebenen Teil des Rotors zu demontieren. Die Arbeiten für den neuen, modifizierten Rotor haben bereits begonnen. Die Planung zeigt, dass – gute Witterung vorausgesetzt – Ende Oktober 2021 die Anlage wieder fertig aufgebaut und bereit für die Inbetriebnahme ist.

Die Analyse des ungeplanten Zwischenfalls hat wertvolle Erkenntnisse geliefert, die zu einer höheren Produktsicherheit führen. Zusätzlich werden bei der Wiederherstellung des Prototyps bereits erkannte Verbesserungen umgesetzt.