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Photovoltaik-Kraftwerk ohne EEG-Förderung

Das UVEK eröffnet die Vernehmlassung von sechs Verordnungen, die u.a. auch den Betrieb und die Installation von PV-Anlagen tangieren. Bild: Pixabay.

Im unterfränkischen Seinsheim errichtet die N‑Ergie ein Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Leistung von 9,2 MW. Erstmals nimmt das Unternehmen hierfür keine EEG-Förderung in Anspruch, wie es in einer Mitteilung schreibt.

Pressedienst/Redaktion

Die N‑Ergie Aktiengesellschaft engagiert sich für eine regionale Energiewende. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien setzt sie vor allem auf Photovoltaik. Aktuell betreibt sie bereits 27 Freiflächen-Anlagen. Mit ihrem jüngsten Projekt steigt sie nun in ein neues Modell ein: Sie errichtet derzeit ihr erstes Photovoltaik-Kraftwerk, für das sie keine EEG-Förderung in Anspruch nehmen wird. Den regenerativ erzeugten Strom wird N‑Ergie als Grünstrom mit Herkunftsnachweis vertreiben. Entwicklung und Betrieb der Anlage werden also nicht über den in einer Ausschreibung festgelegten Abnahmepreis nach EEG finanziert, sondern direkt über die Einnahmen aus der Lieferung an Endkunden.

Erneuerbare dezentral ausbauen

Wie auf ihren anderen Freiflächen-Anlagen auch, legt die N‑Ergie in Seinsheim ein besonderes Augenmerk auf ökologische Aspekte: Um Insekten und Kleintieren auf dem Gelände viel Nahrung und Schutz anzubieten, werden Blühwiesen angelegt, die extensiv bewirtschaftet werden. Zudem soll die Biodiversität vor Ort durch Strauchreihen, Obstbäume, Stein- und Totholzhaufen gefördert werden. Ziel ist eine Fläche, die gleichzeitig der Energiewende und dem Naturschutz zugutekommt.

«Die sich abzeichnende weitere Verschärfung der Klimaschutzziele auf der europäischen Ebene und in Folge in Deutschland zeigt eindeutig, dass der weitere deutliche Zubau von erneuerbaren Energien zwingend ist. Dieser muss in allen Regionen Deutschlands und damit dezentral stattfinden. Mit unserer PV-Freiflächenanlage in Wässerndorf gehen wir einen neuen Weg außerhalb einer Förderung nach dem EEG. Die Anlage erzeugt hierdurch auch 100 Prozent regionalen Ökostrom. Die Einbindung der Kommunen und der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ist hierbei für uns ganz wesentlich», so Rainer Kleedörfer, Prokurist und Leiter Unternehmensentwicklung bei der N‑Ergie.

Strom für 3000 Haushalte

Seit dem 14. September wird die Baustelle eingerichtet, schon bald starten die Rammungen für die Tische der PV-Module. Im Vorfeld hatte die Energietechnik Link GmbH das Projekt bereits weit vorangetrieben, ehe es im August erworben wurde. Der straffe Zeitplan sieht vor, dass die Anlage nur wenige Monate nach Baubeginn noch in diesem Jahr ans Netz geht.

Das neue PV-Kraftwerk erstreckt sich über eine Fläche von 10 Hektar. Zum Einsatz kommen 20.754 Module, die nach Süden ausgerichtet werden und zusammengenommen etwa 9’587’000‬ kWh pro Jahr produzieren.