Im zweiten Teil des 6. Sachstandsberichtes untersucht der Weltklimarat IPCC die Folgen des Klimawandels, die Verletzlichkeit von Mensch und Natur und die Möglichkeiten sich anzupassen. Die umfassende Analyse zeigt deutlich: Mit fortschreitender Erwärmung vervielfachen sich die Risiken und die Anpassungsfähigkeit von Mensch und Natur wird zunehmend überschritten.
Akademie der Naturwissenschaften Schweiz
«Die kumulierte wissenschaftliche Evidenz ist eindeutig: Der Klimawandel gefährdet das Wohlergehen der Menschen und die Gesundheit des Planeten. Wird vorbeugendes globales Handeln weiter verzögert, schliesst sich ein kurzes Zeitfenster rasch, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern», so endet die Zusammenfassung für Entscheidungstragende des 2. Teils des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarates IPCC.
Die Forschenden zeigen in ihrer umfassenden Analyse, dass der Klimawandel schon heute weltweit die Menschen und die Natur beeinträchtigt. So werden bestimmte Krankheiten häufiger und die Ernährungssicherheit sinkt. Die Hälfte der Weltbevölkerung leidet immer wieder unter starkem Wassermangel. Diese Risiken werden sich ab 2040 vervielfachen, je nach Stärke der Klimaerwärmung. Weil mehrere Risiken gleichzeitig auftreten, wird es immer komplexer, die Auswirkungen zu bewältigen.
In allen Weltregionen haben die Forschenden Bestrebungen identifiziert, sich an den Klimawandeln anzupassen. Die Geschwindigkeit der Anpassungen aber halte mit dem Klimawandel nicht mit, die Kluft werde immer grösser, schreiben die IPCC-Autorinnen und Autoren. Die Anpassungsfähigkeit vieler Systeme des Menschen und der Natur stösst zudem bald an Grenzen – und die Grenzen werden mit der Erwärmung immer enger. Weltweit die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels, die so genannte Klimaresilienz, zu stärken, ist laut IPCC dringender als bisher gedacht. Neben der Eindämmung der Klimaerwärmung gilt es deshalb, die Biodiversität und Ökosysteme zu erhalten und die Chancen der Urbanisierung zu nutzen. «Die Entscheide der Gesellschaft in der kommenden Dekade bestimmen die Klimaresilienz mittel- und langfristig», betonen die Forschenden. «Wenn Regierungen, die Zivilgesellschaft und der private Sektor gemeinsam den Fokus auf die Reduktion von Risiken sowie auf mehr Gleichheit und Gerechtigkeit legen, ist eine klimaresiliente Entwicklung möglich.»
Für den 2. Teils des 6. Sachstandsberichtes begutachteten die 270 Hauptautorinnen und -autoren – 6 davon aus der Schweiz – über 34’000 Publikationen und verarbeiteten über 62’000 Kommentare.