Heute startet in Davos die Polar 2018, die globale wissenschaftliche Konferenz zu Polarregionen und Hochgebirge. Dieses Forschungsgebiet schmilzt wortwörtlich weg, und die Schweiz trägt überdurchschnittlich dazu bei. Wenn das Tempo im Klimaschutz wie vom Bundesrat vorgeschlagen halbiert wird, schmelzen gemäss WWF zusätzliche 3,5 Milliarden Tonnen Eis.
Pressedienst/Redaktion
Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich sämtliche Staaten der Erde verpflichtet, die globale Klimaerwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten. Die Schweiz muss das Tempo im Klimaschutz für dieses Ziel verdoppeln, schreibt der WWF in einer Mitteilung. Der Bundesrat will das Tempo jedoch halbieren, wie sein Vorschlag für das neue CO2-Gesetz zeigt. Wenn er sich damit durchsetzt, stösst alleine die Schweiz bis Mitte des Jahrhunderts 240 Millionen Tonnen CO2 zu viel aus. Dies entspricht rund 3,5 Milliarden Tonnen Eis, die zusätzlich schmelzen – mehr als der gesamte Morteratsch-, Basodino-, Trift- und Rhonegletscher zusammen. Der Wert liegt gar noch um ein Vielfaches höher, wenn man auch die durch unseren Konsum und unsere Finanzanlagen im Ausland verursachten Emissionen mit einbeziehen würde.
Wenn sich alle Länder so nachlässig um Klimaschutz kümmern wie die Schweiz, wird die Schweiz bis Ende des Jahrhunderts praktisch eisfrei sein. Der Klimawandel bringt aber nicht nur das Eis zum Verschwinden, sondern auch die Lebensgrundlage von unzähligen Menschen und Tierarten. Für den WWF ist darum klar: Das Parlament darf sich beim CO2-Gesetz nicht an die Vorschläge des Bundesrats halten – wir brauchen im Klimaschutz doppeltes Tempo statt halbiertes. Und wir schaffen dieses Tempo: «Je schneller wir aus den fossilen Energien aussteigen, desto besser für fast alle», sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima- und Energie beim WWF Schweiz. «Es gibt keinen Grund, mit angezogener Handbremse zu fahren.» Spätestens 2040 müssen wir am Ziel sein – eine Schweiz ohne fossile Energien.