Heute Vormittag haben Klimaaktivist:innen der Schweizer Kampagnen- und Mobilisierungsorganisation Campax bei traumhaftem Wetter am Jungfraujoch (3475 m) ein Banner mit der Botschaft «Decarbonize the National Bank» in die Felswand gehängt. Damit fordern sie die Schweizerische Nationalbank zum Ausstieg aus Investitionen in fossile Energien auf.
Pressedienst
Hintergrund
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weigert sich bis jetzt vehement dagegen, ihren Beitrag zur Erreichung der Schweizer Klimaziele zu leisten. Im Gegenteil: Mit ihren Investitionen in fossile Energien heizt die SNB die Klimakatastrophe beträchtlich an. Das aktuelle SNB-Portfolio leistet einer Klimaerwärmung um 4 bis 6°C bis ins Jahr 2100 Vorschub. Mit dem Pariser Klimaabkommen, das auch die Schweiz unterzeichnet hat, ist das alles andere als vereinbar.
Die Aufforderung an die SNB, aus fossilen Energien auszusteigen fusst nicht nur auf gesundem Menschenverstand, sondern auch in den Anlagerichtlinien der Nationalbank: Die SNB darf nämlich nicht in Unternehmen investieren, die «systematisch gravierende Umweltschäden verursachen oder grundlegende Menschenrechte massiv verletzen». Die Kantone als Hauptaktionäre könnten mit einem entsprechenden Beschluss die SNB zum Ausstieg bewegen.
Die Aktion folgt nur wenige Tage nach Abschluss der «Tour de Climat», in der die Aktivist:innen mit dem Velo jede Kantonshauptstadt der Schweiz besucht haben. Dabei wurden die Finanzdirektionen der Kantone auffordert, die Schweizerische Nationalbank zum Ausstieg aus Investitionen in fossile Energien zu bewegen.
Zeit und Ort sind kein Zufall
Zeitpunkt und Ort der Aktion sind wohl gewählt. Campax-Aktivistin Nora Scheel: «Wir stehen hier auf dem Jungfraujoch, hoch über dem Konkordiaplatz, dem Ursprung des Aletschgletschers, der wegen der Klima-Erwärmung jedes Jahr mehrere Meter abschmilzt. Wir appellieren noch einmal dringlich an die Finanzdirektionen der Kantone, ihrer Verantwortung als Hauptaktionäre der Schweizerischen Nationalbank gerecht zu werden und die SNB zum Ausstieg aus Investitionen in Fossile Energien zu bewegen.»
Morgen Freitag um 10 Uhr 15 trifft sich die Finanzdirektorenkonferenz zur Plenarversammlung in der Berner Schmiedstube. Die Finanzdirektorenkonferenz (FDK) ist der Zusammenschluss der 26 kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirektoren. Diese Konferenz koordiniert die Anliegen der Kantone und tritt so als Ansprechpartner gegenüber dem Bund auf. Scheel weiter: «Mit der heutigen Aktion erinnern wir die Finanzdirektor:innen an ihre Verantwortung. Wir fordern die FDK auf, das Thema auf ihre Agenda zu setzen und die Nationalbank zum Ausstieg aus Investitionen in fossile Energien zu bewegen.»
