Die Haral GmbH aus dem Kandertal hat die Jury mit ihren Biogasanlagen überzeugt und setzt sich gegen namhafte Unternehmen aus den Kantonen Bern und Solothurn durch. Die Gewinner erhalten 15’000 Franken Preisgeld und werden der Öffentlichkeit in einem Kurzfilm vorgestellt.
AEE Suisse/Redaktion
Die Haral GmbH plant, berät und baut Mikrobiogasanlagen für Landwirtschaftsbetriebe. Sie schaffen damit eine neue Wertschöpfungsstufe auf dem Bauernhof. Der Kreislauf von der Wiese, über die Tiere, zur Gülle, wird ergänzt um die Vergärung der Gülle in der hofeigenen Biogasanlage. (Die Zeitschrift Erneuerbare Energien berichtete in der Ausgabe 3/2017) Dieser Prozess ist soweit bekannt. Der Verdienst der Haral GmbH ist eine sensationelle energetische Ausbeute. Untersuchungen der Berner Fachhochschule HAFL bestätigen einen doppelt so hohen Gasertrag wie bei herkömmlichen Biogasanlagen. Grund dafür ist die spezielle Bauart des Haral’schen Fermenters.
Klima doppelt entlasten
Das Potenzial für erneuerbare Wärme und Strom aus landwirtschaftlichen Substraten ist gross. Die Haral GmbH hat sich mit sehr viel Leidenschaft verpflichtet, dieses Potenzial zu nutzen. Die Biogasanlagen schaffen dabei Mehrwert auf verschiedenen Ebenen: Es werden zusätzliche Produkte in Form von Strom und Wärme geschaffen, welche nicht erneuerbare Energien ersetzen und klimarelevante Emissionen des landwirtschaftlichen Betriebes werden vermieden. Das Klima wird somit doppelt entlastet.
Politik muss Weichen stellen
«Der unternehmerische Mut von Niklaus Hari und Pius Allenbach, eine ausgetüftelte Technologie und die Leidenschaft für nachhaltige Lösungen haben die Jury überzeugt.» sagt Raoul Knittel, Geschäftsleiter der AEE Suisse Bern. «Die Wahl fiel den Experten nicht leicht» führt Knittel weiter aus, «sehr viele Berner Unternehmen sind unglaublich innovativ in den Bereichen Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Wir haben die Lösungen um den Klimawandel zu stoppen und gleichzeitig regionale Wertschöpfung zu generieren. Wenn die Politik die Weichen stellt, kann der Kanton Bern in eine nachhaltige Zukunft blicken.»
Preisgeld reinvestieren
Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von 15’000 Franken. «Das Geld werden wir für den Ausbau unserer Tätigkeit nutzen. Wobei, gerne würden wir auch eine Scheibe für unsere Frauen abschneiden. Sie haben uns immer unterstützt und auch lange Abende des Forschens und Tüftelns ertragen, da sollte ein schönes Wochenende schon drin liegen» schmunzelt Niklaus Hari, Miteigentümer der Haral GmbH. Der Verband AEE SUISSE Bern vereint Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energie und Energieeffizienz. Bereits zum sechsten Mal wurde der Unternehmenspreis Neue Energie verliehen. Die Jury besteht aus sechs Fachleuten aus Wirtschaft und Politik. Aus dreizehn Bewerbungen haben die Experten fünf Unternehmen nominiert und diese vor Ort besucht.
