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Grünes Licht für den Windpark Sainte-Croix

Das Bundesgericht hat die Rekurse von Bird Life, Helvetia Nostra und weiteren Vereinigungen gegen den Bau des Windparks Sainte-Croix im Waadtländer Jura abgewiesen. Es bewertet die Auswirkungen auf die Zugvögel für unwesentlich und unterstreicht, dass die Windenergie zeitlich flexibel und marktorientiert produziert sowie einen signifikanten Beitrag zur Versorgungssicherheit leistet.

Suisse Eole/Redaktion

23 Jahre nach der ersten Machbarkeitsstudie kann der Windpark Sainte-Croix gebaut werden. «Ein wirklich bedeutsamer Entscheid für das älteste Schweizer Windparkprojekt», freut sich Lionel Perret, Geschäftsführer Suisse Eole. «Dies ist das erste Mal, dass Einwände gegen ein Windparkprojekt abgelehnt werden, um den Bau zu ermöglichen. Dieses Projekt belegt, dass die Branche ihre Projekte mit soliden und fundierten Dossiers vorbereitet und dass unsere Stromversorgung im Winter dank Windkraft deutlich verstärkt werden kann», stellt Isabelle Chevalley, die Präsidentin von Suisse Eole, fest: «Dieser Gerichtsentscheid zugunsten der Windkraft wird sich positiv auf den Umgang der Schweizer Gerichte mit Windparkprojekten auswirken.» Sie hofft auch auf eine schnellere Bearbeitungszeit beim Bundesgericht selber. «Gegenwärtig warten sechs Windparks mit einer Produktionskapazität von etwa 320 Millionen Kilowattstunden pro Jahr auf einen Entscheid des Bundesgerichts. Damit könnte die Windenergieproduktion in der Schweiz verdreifacht werden», ergänzt Lionel Perret.

«Versorgungssicherheit, insbesondere im Winter»

In seinem Entscheid vom 21.4.21 weist das Bundesgericht die Beschwerden von Bird Life, Helvetia Nostra und der Association pour la sauvegarde des Gittaz zurück und berief sich in seiner Begründung auf die seriösen und von unabhängigen Umweltbüros erstellten Studien sowie auf das nationale Interesse der Windenergie. Das Bundesgericht schreibt in seinem Urteil: «Die Anlagen zur Produktion von Windenergie können zeitlich flexibel und marktorientiert produzieren (Art. 15, Abs. 5 EnG) und tragen insbesondere im Winter, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist, in erheblichem Masse zur Versorgungssicherheit bei.»

«Unbedeutende» Auswirkungen auf Zugvögel

Das Bundesgericht schreibt weiter: «Wie die Erfahrungen des Windparks Peuchapatte (JU) mit drei 150 m hohen Windkrafträdern auf einem Gebirgskamm des Jura gezeigt haben, sind die Auswirkungen auf Zugvögel unbedeutend.» Der Projektträger Romande Energie wird eine Reihe von Massnahmen umsetzen, um die Auswirkungen auf die Biodiversität auszugleichen oder gar zu verbessern.

Ausdauer und Geduld

«Ausdauer und Geduld sind die beiden Schlüsselwörter der Branche! Bereits vor einigen Jahren haben wir Romande Energie den Preis für Ausdauer verliehen, da das Unternehmen all die Jahre an dem Projekt festgehalten und es verteidigt hat», erklärt Isabelle Chevalley. «Auch die Gemeinde Sainte-Croix verdient diese Auszeichnung: Die Bewohner der Gemeinde stimmten schon 2012 für das Projekt. Der Windpark ist leider ein besonders anschauliches Beispiel für das langsame Vorankommen von Windparkprojekten in der Schweiz: Die Machbarkeitsstudie wurde 1998 fertiggestellt, als die meisten jungen Leute, die heute gegen den Klimawandel auf die Strasse gehen, noch nicht geboren waren», erinnert Isabelle Chevalley.

Günstig für die Biodiversität und das Klima

Die Windenergie ist eine hervorragende Ergänzung zu Solarenergie und Wasserkraft, da die Windenergieanlagen vor allem im Winter viel Strom produzieren, wenn die Produktion von Solarenergie und Wasserkraft am niedrigsten, der Strombedarf aber am höchsten ist. Sie wird dazu beitragen, im Winter die Importe von Kohlestrom zu verringern.