Der schottische Technologieentwickler Orbital Marine Power (Orbital) wird ein paneuropäisches Konsortium zur Umsetzung eines 26,7 Millionen Euro schweren Projekts leiten. Damit soll der kommerzielle Einsatz von schwimmender Gezeitenenergie beschleunigt werden.
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Im Rahmen des Projekts soll die Orbital-Turbine weiterentwickelt und mit einer Wasserstoffproduktionsanlage und einem Batteriespeicher am European Marine Energy Center (EMEC) im schottischen Orkney verknüpft werden. Geprüft wird dabei auch, wie sich grosse Verbände schwimmender Gezeitenkraftwerke in künftige CO2-neutrale Energiesysteme einbinden lassen und wie sich diese auf den Meeresraum und die Umwelt auswirken. Orbital fungiert sowohl als Projektkoordinator als auch führender Technologieentwickler.
Gemeinsam mit dem Lagerherstellter SKF möchte Orbital das zukunftsweisende Design schwimmender Gezeitenturbinen, wie es bei der im Sommer 2021 in Betrieb genommenen Orbital O2 zum Einsatz kommt, weiterentwickeln und zur Serienreife bringen, wie SKF in einer Medienmitteilung schreibt. SKF liefert hierfür erneut eine vollständig integrierte Antriebsstranglösung, die bei SKF Marine in Hamburg gebaut wird. Ziel ist es, die Nennleistung von derzeit 1 MW zu erhöhen, die Turbinenleistung zu verbessern und Serienproduktionsvorteile zu ermöglichen. So sollen die Kosten für Gezeitenkraftwerke erheblich gesenkt werden.
Die Turbine wird nach Fertigstellung unmittelbar neben der Orbital O2 am EMEC-Standort Fall of Warness installiert und damit sowohl diese als leistungsstärkstes schwimmendes Gezeitenkraftwerk der Welt ablösen als auch gemeinsam mit der O2 die weltweit leistungsfähigste schwimmende Gezeitenturbinenfarm bilden.
Michael Baumann, Manager Geschäftsentwicklung beim SKF Marine und Ocean Energy Team, sieht die Weichen für eine kommerzielle Nutzung der Gezeitenenergie durch das neue Projekt gestellt: «Die Finanzierung dieses Projekts durch die Europäische Kommission eröffnet völlig neue Perspektiven.» Das Projekt werde ein Sprungbrett sein, um die kommerzielle und technische Wettbewerbsfähigkeit der Gezeitenenergie zu demonstrieren. «Letztlich geht es darum, die Technologie zur Serienreife zu bringen», so Michael Baumann.