Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen ist ein wichtiges Förderinstrument der Schweizer Energie- und Klimapolitik. 2019 wurden rund 265 Millionen Franken Fördermittel ausbezahlt. Über ihre Lebensdauer reduzieren die 2019 dank der Förderung umgesetzten Massnahmen den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 5,4 Milliarden kWh und den CO2-Ausstoss um rund 1,2 Millionen Tonnen CO2.
Pressedienst/Redaktion
Insgesamt wurden im Berichtsjahr rund 265 Mio. Franken Fördergelder ausbezahlt (2018: 211 Mio), wie das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen mitteilt. Den grössten Anteil der Förderung machen mit 133 Mio. Franken Wärmedämmprojekte aus. An zweiter Stelle folgen mit 60 Mio. Franken Systemsanierungen, wobei die umfassende Sanierung der Gebäudehülle oft einhergeht mit einem Heizsystemwechsel. Haustechnikprojekte, darunter fallen Heizungswechsel, Solar- und Lüftungsanlagen, wurden mit 35 Mio. Franken gefördert. Hausbesitzende ersetzten 4100 fossile Systeme durch Heizsysteme mit erneuerbarer Energie, am häufigsten durch eine Wärmepumpe. Indirekte Massnahmen in den Bereichen Information/Kommunikation, Bildung und Qualitätssicherung förderte das Gebäudeprogramm im Berichtsjahr mit 10 Mio. Franken.
Über Das Gebäudeprogramm
Gebäude sind für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs der Schweiz und einen Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Über eine Million Häuser sind nicht oder kaum gedämmt und damit energetisch dringend sanierungsbedürftig. Zudem werden zwei Drittel der Schweizer Gebäude heute noch immer fossil oder elektrisch beheizt. Mit dem seit 2010 bestehenden Gebäudeprogramm wollen Bund und Kantone den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoss des Schweizer Gebäudeparks erheblich reduzieren. Die Kantone legen individuell fest, welche Massnahmen sie zu welchen Bedingungen fördern. Die Basis dafür bildet das Harmonisierte Fördermodell der Kantone (HFM 2015).
Energieverbrauch und CO2-Emissionen reduziert
Die im Berichtsjahr geförderten Massnahmen sparen über ihre Lebensdauer 5,4 Milliarden kWh und 1,2 Mio. t CO2 ein. Mit 205 Fr./t CO2 ging die erzielte Wirkung der Förderung gegenüber dem Vorjahr zurück (159 Fr/t CO2). Dies liege unter anderem daran, dass seit 2019 höhere Fördersätze gewährt werden, um die heute tiefe Sanierungsrate zu steigern, wie das Gebäudeprogramm erklärt. Eine höhere Sanierungsrate ist nötig, damit die Schweiz ihre Energie- und Klimaziele im Gebäudebereich erreicht. Die höheren Fördersätze reduzieren jedoch die Wirkung pro Förderfranken über die Lebensdauer einer Massnahme. Ein weiterer Grund ist die Zunahme bei den Systemsanierungen. Wegen der höheren Investitionskosten ist die Wirkung von Systemsanierungen pro eingesetztem Förderfranken tiefer als bei Einzelmassnahmen. Und letztlich wurden für indirekte Massnahmen mehr Förderbeiträge ausgeschüttet. Für diese lässt sich keine direkte Wirkung berechnen.
Das Gebäudeprogramm erzielte 2019 wiederum einen positiven Beschäftigungseffekt von 2100 Vollzeitäquivalenten und etwa 82 Mio. Franken zusätzlicher inländischer Wertschöpfung.
Die Details zu den Resultaten und Wirkungen des Gebäudeprogramms sowie zu den Ausschüttungen in den einzelnen Kantonen finden sich im neuen Jahresbericht 2019 unter: www.dasgebaeudeprogramm.ch/jahresbericht