Sunraising, die Berner Crowdfunding Initiative, ermöglicht mit der Solardach-Challenge, Solarstrom zu produzieren und diesen dann direkt über die Stromrechnung zu beziehen. Dank grosser Nachfrage waren alle Quadratmeter des ersten Probedachs innert weniger Tage bereits verkauft. Am 21. Juni, am längsten Tag des Jahres, wurde das erste bebaute Solardach im Lorraine Quartier eingeweiht und die Challenge offiziell für alle Quartiere lanciert.
Sunraising ist als gemeinnütziger Verein organisiert und erwirtschaftet keinen Profit. Dank der Partnerschaft mit Immobilien Stadt Bern und Energie Wasser Bern ewb, und durch deren Unterstützung, wurde das Projekt in dieser Form erst ermöglicht: Immobilien Stadt stellt die Dächer ihrer Liegenschaften kostenlos zur Verfügung und ewb macht für Sunraising die Abrechnung über die Stromrechnung. Eine solche Zusammenarbeit sei in der Schweiz einzigartig, erklärt der Verein. Sunraising bietet 100 Prozent Berner Solarstrom zu günstigen Konditionen an. Für einen einmaligen Betrag von 350 Franken pro Quadratmeter erhält man für 20 Jahre 110kWh/Jahr direkt auf die Stromrechnung gutgeschrieben. Wer aus Bern wegzieht, verschenkt oder verkauft den Anspruch auf Solarstrom. Alexandre Schmidt, als Finanzdirektor der Stadt Bern Herr über die Städtischen Liegenschaften, un- terstützt die Idee seit Beginn. Auch Fabian Baerlocher, Leiter Produktionsfolio Energie bei ewb glaubt an die Idee: «Uns gefällt, dass die Berner Solardach-Challenge von Sunraising unseren Kunden ermöglicht, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.»
In den nächsten drei Jahren sollen in den Berner Quartieren 10’000 Quadratmeter Solaranlagen gebaut werden. Auf www.sunraising.ch können interessierte Bernerinnen und Berner dann direkt Quadratmeter einer Anlage in ihrem Quartier kaufen und zu Sunraiserinnen und Sunraisern werden. Der Berner Rapper und Nachhaltigkeitsaktivist Greis ist Sunraiser der ersten Stunde und hat sich die allerersten vier Quadratmeter des ersten Dachs gesichert.
Die Initianten von Sunraising gehen davon aus, dass die überwiegende Mehrheit der Bernerinnen und Berner keinen Atomstrom wollen. Dennoch folgten auf diesen klaren Auftrag keine Taten. Im Berner Strommix hat es nach wie vor zirka einen Drittel Atomstrom. Es brauche nicht viel, denn bereits ein Quadratmeter Solaranlage liefere zirka 10 Prozent eines durchschnittlichen Strombedarfs pro Person, erklärt der Verein. Drei bis vier Quadratmeter einer Berner PV-Anlage pro Bewohner würden also reichen, um den eigenen Anteil Atomstrom mit 100 Prozent Berner Solarstrom zu ersetzen. Sunraising glaubt an die Umsetzung der Energiewende und ist überzeugt davon, dass es mit Beiteiligung aller klappen kann – beispielsweise mit der Berner Solardachchallenge.