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Energie aus Biomasse erhält Unterstützung vom Ständerat

Effizient laufende Biogasanlagen, wie diejenige der Holzhof Käserei- und des Landwirtschaftsbetriebs in Amlikon-Bissegg (TG), wären mit der aktuellen Version des Energieversorgungsgesetzes gefährdet. Bild: Ökostrom Schweiz.

Die Motion von Ständerat Daniel Fässler «Biomasseanlagen in der Schweiz nicht gefährden, sondern erhalten und ausbauen» ist einstimmig im Ständerat angenommen worden. Der Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten, Ökostrom Schweiz, erhofft sich dadurch griffige Massnahmen zur Förderung der Energieproduktion aus Biomasse.

Pressedienst/Redaktion

Das Potenzial an Biomasse (Holz, Hofdünger und organische Reststoffe) in der Schweiz ist ausgesprochen gross. Aus ihr erneuerbare Energie zu gewinnen entspricht einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft und trägt dazu bei, klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu senken. Biomasseanlagen in der Schweiz aufrecht zu erhalten und deren Zubau zu fördern, bedeutet aber auch eine höhere Wertschöpfung im ländlichen Raum, Arbeitsplätze im Inland sowie bessere Netzstabilität dank wetterunabhängiger Energieproduktion.

Vollumfassende tragfähige Lösungen nötig

Der Ständerat beauftragt mit der Annahme der Motion den Bundesrat, Massnahmen zu ergreifen, damit Biomasseanlagen (Holz + Biogas) auch in Zukunft wirtschaftlich betrieben werden können. Neue ämterübergreifend gesetzliche Rahmenbedingungen und nachhaltige Förderinstrumente müssten die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen während der Amortisationszeit gewähren und Investitionssicherheit garantieren, so Ökostrom Schweiz.

Über Ökostrom Schweiz

Ökostrom Schweiz ist der Fachverband der landwirtschaftlichen Biogasproduzenten. Seine über 150 Mitglieder sind Landwirtinnen und -wirte, die gleichzeitig auch Klima- und Energiewirtinnen und -wirte sind. Sowohl im Rahmen der Energie-, als auch der Klimastrategie sind die landwirtschaftlichen Biogasanlagen tragende Pfeiler. Aus dem Bio-Methan kann erneuerbare Energie in drei Formen produziert werden: Strom und Wärme, Biogas-Brennstoff oder Biogas-Treibstoff. Dabei leisten Biogasanlagen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.

Bestehende Anlagen bedroht

Landwirtschaftliche Biomasseanlagen produzieren nicht nur erneuerbaren Strom, Brenn- und Treibstoff aus Hofdünger, organischen Abfällen oder Holz. Sie erbringen auch wertvolle Leistungen für den Klimaschutz. Denn grosse Mengen des klimaschädlichen Gases Methan werden dabei in Energie umgewandelt. Aktuell werden die verschiedenen Leistungen von Biomasseanlagen über die Energiegesetzgebung abgegolten (Einspeisevergütung für erneuerbaren Strom). Im Rahmen der Totalrevision des Energiegesetzes per 2023 läuft dieses Förderinstrument allerdings aus. Einmalige Investitionsbeiträge sollen dieses ersetzen. Da Biomasseanlagen vergleichsweise hohe Betriebskosten haben, befürchtet Ökostrom Schweiz, dass bestehende Anlagen die Kosten nicht mehr stemmen könnten und keine neuen Anlagen zugebaut würden. Darin sieht der Fachverband einen beträchtlichen Rückschritt im Bereich Klimaschutz. Stattdessen müsse eine tragfähige Finanzierungslösung gefunden werden, welche die Rentabilität von Biomasseanlagen – unabhängig, ob sie Strom, Brenn- oder Treibstoffe produzieren – langfristig garantiert und die gemeinwirtschaftlichen Leistungen, welche erbracht werden, abgelten. Die eingereichte Motion Fässler, welche parteiübergreifend unterstützt wurde, nimmt diese Forderungen auf.

Annahme der Motion ist ein starkes Zeichen

Ökostrom Schweiz erfreut sich über das Ja im Ständerat und erwartet nun auch vom Nationalrat gleichzuziehen. Der Verein erhofft, dass der Bundesrat in der Folge griffige Massnahmen und Gesetzesänderungen unterbreitet, die den Erhalt und Zubau von Anlagen zur Energieproduktion aus Biomasse in der Schweiz langfristig sichern.