Das Basler Energieunternehmen IWB hebt zum 1. Januar 2018 die Stromtarife leicht an. Gleichzeitig wird IWB neue Angebote einführen und es ihren Kunden unter anderem ermöglichen, selbst produzierten Solarstrom einfach und komfortabel zu speichern und später zu verbrauchen.
Pressedienst/Redaktion
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat die Stromtarife für das Jahr 2018 genehmigt. Die Erhöhung begründet die IWB insbesondere mit den höheren Abgaben zur kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), die aufgrund der Energiestrategie 2050 per ab 1. Januar 2018 schweizweit gilt. Zudem gleiche das Unternehmen die in jüngerer Vergangenheit nicht kostendeckenden Netztarife aus, heisst es in der Mitteilung. IWB investiert jährlich rund 50 Millionen Franken in den Ersatz und die Zukunftsfähigkeit ihres Stromnetzes. Die Energiekosten bleiben auf dem bestehenden Niveau.
Entlastung von über 7 Millionen Franken
Um einen stärkeren Anstieg der Stromkosten zu verhindern, passt IWB die Tarifgestaltung an: Das Basler Energieunternehmen verwendet Rückstellungen und macht gleichzeitig keine Kosten geltend, die nach regulatorischen Vorgaben berücksichtigt werden dürfen. Damit entlastet IWB ihre Tarifkunden im Jahr 2018 um 7,4 Millionen Franken. Dennoch steigen die Tarife 2018 inklusive Abgaben um rund 4 Prozent. Je nach Stromverbrauch bedeutet dies für Haushaltskunden jährliche Mehrkosten von 20 bis 50 Franken. Industrie- und Gewerbekunden bezahlen rund 4,5 Prozent mehr.
Neu, einfach und kostengünstig
Ebenfalls zum 1. Januar 2018 führt IWB neue Tarife ein, um die dezentrale Produktion von Solarstrom zu unterstützen, die in Basel weiter wächst. Wer im Versorgungsgebiet von IWB mit einer eigenen Solaranlage selbst Strom produziert, kann diesen künftig einfach speichern: Kunden von IWB müssen dazu keine Batterie installieren, sondern kommen in den Genuss eines einfachen Speichertarifs. Dabei nutzt IWB das Verteilnetz als virtuellen Stromspeicher. Basler Solaranlagenbesitzer können damit den selbst produzierten Strom vollständig selbst verbrauchen, ohne eine Batterie kaufen zu müssen.
Beim Strombezug aus dem Speicher bezahlt der Kunde lediglich die Netznutzung, die darauf fälligen Abgaben und eine geringe Speichergebühr. In jedem Fall gilt: Der Strombezug aus dem virtuellen Speicher ist wesentlich günstiger als die Nutzung einer stationären Batterie und sogar günstiger als der durchschnittliche Strombezugspreis aus dem Netz. «Dank unserem neuem Speichertarif können viele Eigentümer von Solaranlagen im Kanton Basel-Stadt ab dem 1. Januar ihre Stromkosten wesentlich senken», erklärt Patrick Wellnitz, Leiter Entwicklung bei IWB.
Günstige Tarife für Wärmepumpen und neu Elektromobilität
Wer eine Wärmepumpe zur Raumheizung oder ein Elektroauto nutzt, kann den dafür benötigten Strom ab nächstem Jahr besonders günstig beziehen. Voraussetzung ist, dass IWB die Stromlieferung zu genau definierten Zeiten und Bedingungen unterbrechen kann. Dies ist mit keiner Komforteinbusse für den Kunden verbunden. IWB kann jedoch auf besondere Situationen im Stromnetz besser reagieren.
Neue Angebote gibt es zudem für die sogenannten Eigenverbrauchsgemeinschaften. Wenn sich mehrere Stromverbraucher zusammentun und gemeinsam zum Beispiel eine grosse Solaranlage bauen, um bevorzugt den dort produzierten Strom zu nutzen, bietet IWB komfortable Abrechnungsdienstleistungen an. Damit können Eigenverbrauchsgemeinschaften ihren administrativen Aufwand mit einfachen Mitteln gering halten.