Trotz mehr Unfällen mit dem E-Bike sagt der VCS: Das Fahren mit dem E-Bike ist nicht per se weniger sicher als das Fahren mit dem herkömmlichen Velo. Viele Lenkerinnen und Lenker sind sich der Unterschiede zwischen den beiden Zweirädern aber zu wenig bewusst. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz hilft mit anschaulichen Hinweisen und Tipps Unfälle zu vermeiden.
Pressedienst/Redaktion
Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat die Statistik zu den Verkehrsunfällen im Jahr 2019 veröffentlicht. Während insgesamt erstmals weniger als 200 Todesopfer im Schweizer Strassenverkehr zu beklagen sind, steigt die Zahl der Unfälle mit E-Bikes leider weiter an. Das liegt teilweise auch daran, dass immer mehr solche Fahrzeuge unterwegs sind. Es braucht aber auch eine bessere Instruktion und Information der E-Bike-Fahrerinnen und -fahrer, um insbesondere Selbstunfälle zu verhindern, beurteilt der VCS.
Auch wenn sie auf den ersten Blick fast gleich erscheinen: E-Bikes und herkömmliche Velos unterscheiden sich beim Fahrverhalten erheblich. Dessen müssen sich Lenkerinnen und Lenker bewusst sein, ob geübt auf dem Velo oder nicht. Das E-Bike hat einen ungewohnten Schubeffekt und ein grösseres Gewicht. Ausserdem kann es höhere Geschwindigkeiten fahren, was zu längeren Reaktions- und Bremswegen führt.
Bundesbeschluss über die Velowege
Im September 2018 hat die Schweizer Bevölkerung dem Bundesbeschluss über die Velowege sowie die Fuss- und Wanderwege zugestimmt. Diese bestimmt, dass Velowege rechtlich gleich behandelt werden wie Fuss- und Wanderwege. Der Bund soll Grundsätze über Velowegnetze festlegen. Ausserden kommt ihm die Kompetenz zu, Massnahmen der Kantone und weiterer Akteure zugunsten von Velowegen zu unterstützen und zu koordinieren. Dabei wahrt der Bund die Zuständigkeit der Kantone: Er wird nur subsidiär zu den Kantonen und Gemeinden tätig. Der VCS fordert, dass der Bundesbeschluss rasch umgesetzt wird. Diese kann ein flächendeckendes, benutzerfreundliches und sicheres Netz an Veloinfrastruktur gewährleisten, so VCS.
So haben Sie ihr E-Bike im Griff
- Ein grosser Teil der Unfälle mit E-Bikes sind Selbstunfälle. Oft sind Neulenkende subjektiv überzeugt, das E-Bike im Griff zu haben. Doch das stimmt häufig eben nicht. Der VCS gibt Tips, wie sich viele Selbstunfälle verhindern lassen:
- Wählen Sie das richtige Gefährt. Schnelle E-Bikes (Tretunterstützung bis 45 km/h) eignen sich, wenn weite Strecken über Land gefahren werden. Innerhalb von Städten und Agglomerationen ist ein langsames E-Bike (Tretunterstützung bis 25 km/h) besser geeignet. Auf kurzen Strecken empfiehlt sich sogar ein herkömmliches Velo ohne Elektro-Antrieb.
- Machen Sie sich schon vor dem Saisonstart oder direkt nach dem Kauf mit dem E-Bike vertraut. Üben Sie Manöver auf einer verkehrsfreien Fläche.
- Fahren Sie mit dem E-Bike besonders vorausschauend und rücksichtsvoll. Halten Sie sich bremsbereit, um den grösseren Bremswegen gewappnet zu sein.
- Im Verkehr sind Sie nie alleine unterwegs. Seien Sie sich bewusst, dass die Geschwindigkeit von E-Bikes von anderen Verkehrsteilnehmenden oft unterschätzt wird.
- Tragen Sie auch auf kurzen Strecken einen Velohelm.
Mehr Tips und Instruktionen zum E-Bike enthält die kostenlose Broschüre des VCS.