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Die Elektrolyse geht in Serie

Innovatives Knowhow im Container: Die Elektrolyse-Anlage am ZSW. Foto: © ZSW

Um die Wasserstofftechnologie zukunftsfähig zu machen, ist eine Industrialisierung der Elektrolysetechnik erforderlich. Mit dem Projekt «EcoLyzer BW», das im Januar startet, planen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und das Unternehmen Ecoclean, ein international wettbewerbsfähiges Elektrolysesystem in Serie zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Pressedienst/Redaktion

Europa hat sich mit dem Green Deal verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Wasser-Elektrolyse sei auf diesem Wege eine Schlüsseltechnologie, schreibt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Nicht nur, weil es damit gelinge, erneuerbare Energien aus dem Stromsektor in die anderen Energiesektoren zu transferieren, sondern weil sie zusätzliche Optionen eröffne, auch die Industriezweige klimaneutral zu gestalten. Um mit der aktuell sehr hohen Dynamik der Marktentwicklung Schritt halten zu können, müsse der Technologietransfer in eine industrielle Serienfertigung schnell und zielgerichtet erfolgen.

Alkalische Wasser-Elektrolyse

Technologische Grundlage für den geplanten Aufbau einer Serienproduktion in dem Kooperationsprojekt «EcoLyzer» ist eine vom ZSW in den vergangenen zehn Jahren entwickelte Systemtechnik für die Alkalische Wasser-Elektrolyse in der 1-Megawatt-Leistungsklasse. Es handelt sich um eine Alkalische Druckelektrolyse. Die Entscheidung für diese Technologie sei vom ZSW zu Beginn der Entwicklungen aus gutem Grund getroffen worden. «Zum einen handelt es sich bei der Alkalischen Elektrolyse um eine bereits gut erprobte und robuste Technologie. Sie ist technisch gut auch in große Leistungsklassen skalierbar. Aber insbesondere kommt die Alkalische Elektrolyse im Gegensatz zu anderen Elektrolysetechnologien (PEM Elektrolyse bzw. Hochtemperaturelektrolyse) ohne den Einsatz von ressourcenkritischen Edelmetallen und seltenen Erden aus.», so Dr. Marc-Simon Löffler, Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren. Bereits bei der Entwicklung seien Aspekte der industriellen Anwendung sowie Wartungsfreundlichkeit berücksichtigt worden. Die Anlage sei auch für einen dynamischen Betrieb im Kontext Power-to-X mit erneuerbarem, fluktuierend anfallendem Strom ausgelegt.

International wettbewerbsfähiges Serienprodukt

Ziel des Projektes «EcoLyzer BW» ist es, basierend auf dieser technologischen Grundlage, ein international wettbewerbsfähiges Systemprodukt zu entwickeln. Geplant ist, dass Ecoclean rund 80 Anlagen pro Jahr am Standort Dettingen fertigt, die dann für den internationalen Markt zur Verfügung gestellt werden. Mit der Produktion erster Anlagen soll ab 2023 begonnen werden. Unternehmen aus der Zulieferindustrie in Baden-Württemberg sollen in das Projekt eingebunden und so regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut werden.

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