Das Initiativkomitee, bestehend aus den GRÜNEN Kanton Bern, den Jungen Grünen Kanton Bern, der SSES und der Energiewende-Genossenschaft, hat am Montag, 26. April, die «Berner Solar-Initiative» lanciert. Die Initiative will, dass auf gut und sehr gut geeigneten Dächern und Fassaden im Kanton Bern künftig Solarenergie produziert wird. Unterschriftenbogen liegen für Bernerinnen und Berner zum herunterladen und unterschreiben bereit!
Grüne Kanton Bern
Mit einem raschen Zubau der Solarenergie leistet der Kanton Bern einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, stärkt die lokale Wirtschaft und schafft zusätzliche Arbeitsplätze. Unterstützt wird die Solar-Initiative auch von der EVP Kanton Bern, den Grünliberalen Kanton Bern, Casafair und Swissolar.
Die Solar-Initiative : ein grünes Wirtschaftsprogramm
«Die Solar-Initiative ist ein grünes Wirtschaftsprogramm und der Auftakt zu einer notwendigen Klimalegislatur im Kanton Bern. Die Solar-Initiative schützt das Klima, schafft lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze», fasst Natalie Imboden, Präsidentin GRÜNE Kanton Bern, zusammen.
Rund ein Siebtel des gesamtschweizerischen Potenzials für Solarstrom liegt im Kanton Bern. Allein mit den gut nutzbaren Dachflächen könnten pro Jahr 9000 GWh Strom produziert werden – das entspricht dem Dreifachen der jährlichen Energiemenge des abgestellten AKWs Mühleberg und über das Jahr gesehen mehr als dem heutigen Strombedarf des Kantons Bern. «Mit der Nutzung des Solarpotenzials kann mehr Strom produziert werden, als der Kanton Bern heute verbraucht», bringt es Natalie Imboden, Präsidentin GRÜNE Kanton Bern, auf den Punkt.
Energiewende nur mit Solarenergie möglich
Obschon die Solarenergie eine Schlüsselrolle für die Energiewende spielt, schreitet der Ausbau in der Schweiz nur sehr langsam voran. «Jetzt ist die Zeit, konkrete Schritte in Richtung einer emissionsfreien Zukunft zu gehen. Die Solar-Initiative leistet einen wichtigen Beitrag dazu» erklärt Klimaaktivistin Magdalena Erni von den Jungen Grünen. Denn wenn es im aktuellen Tempo weitergeht, wird der Kanton Bern sein gesamtes Potenzial erst in 315 Jahren ausschöpfen. Ohne massive Beschleunigung des Ausbaus wird es sehr schwierig, die beschlossene Energiewende umzusetzen und das Pariser Klimaabkommen zu erreichen. «Mit der Berner Solarinitiative nimmt der Kanton Bern seine Verantwortung zur Umsetzung der Energiewende wahr und kann als Pionierkanton dem Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz neuen Schwung verleihen», doppelt David Müller, Vizepräsident GRÜNE Kanton Bern, nach.
Sinnvolle Investition für Hausbesitzer*innen
Bei Neubauten ist die Installation einer Solaranlage bereits heute oft Standard. Über die Lebensdauer gesehen ist die Investition in eine Solaranlage, mit den vom Bund gewährten, einmaligen Investitionsbeiträgen und den Steuergutschriften, für Hausbesitzer*innen ein rentables Geschäft. «Die Photovoltaik hat sich in den letzten 20 Jahren technisch und preislich massiv weiterentwickelt und wir müssen jetzt dafür sorgen, dass diese ausgereifte Technologie breit zum Einsatz kommt» fordert Beat Kohler, Grossrat GRÜNE und Chefredaktor «Erneuerbare Energien» der Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie SSES. Die Investitionen müssen nicht selbst getätigt werden; es reicht, das Dach für die Nutzung zugänglich zu machen. Die Solar-Initiative sieht explizit vor, dass Contracting- oder Genossenschaftsmodelle möglich sein sollen.
Innovation und Wertschöpfung in der Region
«Solarthermie wie auch Photovoltaik weisen eine hohe regionale Wertschöpfung auf. Durch bewussten Einkauf von Schweizer Komponenten können die Konsument*innen die regionale Wertschöpfung maximieren», führt Tabea Bossard-Jenni, Grossrätin EVP und Mitglied der Geschäftsleitung Jenni Energietechnik, aus. Bei der Installation einer Solaranlage fliesst ein Grossteil der Ausgaben an lokale Bau- und Planungsfirmen. Aufgrund des starken Preiszerfalls bei den PV-Modulen wird der regionale Anteil in Zukunft sogar noch steigen. Bereits heute gibt es im Kanton Bern innovative Betriebe, die vor Ort Solaranlagen mit massgeschneiderten Modulen produzieren oder an neuen Speichertechnologien forschen.
Lokale Wirtschaft stärken und Arbeitsplätze schaffen
Die dank der Solar-Initiative realisierten Anlagen werden der lokalen Baubranche und dem Baugewerbe zusätzlichen Schub verleihen. Mit dem Zeithorizont von 2040 gibt die Solar-Initiative dem Gewerbe die notwendige Planungssicherheit und Zeit, um die notwendigen Arbeitskräfte zu rekrutieren. «Die Solar-Initiative verlangt nach mehr Produktion, Montage und Wartung von Solaranlagen und schafft damit zahlreiche Arbeitsplätze in der Region», prognostiziert Casimir von Arx, Präsident Grünliberale Kanton Bern. Eine Studie der ZHAW hat errechnet, dass ein rascherer Solarausbau innerhalb von drei bis vier Jahren schweizweit etwa 14’000 neue Arbeitsplätze im Bausektor schaffen würde. Auf den Kanton Bern appliziert, würde dies circa 2’000 neue Stellen im Solarbereich bedeuten.