Nicht alle, die eine Solaranlage möchten, haben dafür auch ein eigenes Dach. crowdPV will nun den individuellen Atomausstieg: Mit eigener Solaranlage auf einem ideal ausgerichteten Dach. Ein eigenes Haus ist dazu explizit nicht nötig.
Pressedienst/Beat Kohler
Es ist ungewiss, ob die Atomausstiegsinitiative am 27. November angenommen werden wird. Viele werden sich unabhängig vom Ausgang der Abstimmung Sorgen machen um die Zukunft unseres Planeten. Mit crowdPV besteht für alle die Möglichkeit, individuell aus dem Atomstrom auszusteigen – mit eigener Solaranlage, auch ohne eigenes Dach.
Wie funktioniert das?
crowdPV – eine Analogiebildung zu crowdfunding, was wiederum gerne als «Schwarmfinanzierung» übersetzt wird – funktioniert folgendermassen: Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählen unter www.crowdPV.ch aus, wieviele Quadratmeter Solarpanelen sie kaufen möchten. Zum Verkauf stehen derzeit quadratmeterweise Anteile der Solaranlage auf dem Dach des Oberstufenschulzentrums in Schönholzerswilen. Anschliessend heisst es zurücklehnen und Solarstrom beziehen: 150 kWh pro Quadrameter Solaranlage, 20 Jahre lang. Inklusive ist auch ein Zugang zu den Ertragsdaten der Anlage sowie, je nach Anzahl gekaufter Quadratmeter, verschiedene weitere Extras inklusive die Vernetzung mit Gleichgesinnten.
crowdPV ist eine sinnvolle Lösung für all diejenigen, die keine eigene Solaranlage auf dem Dach installieren können. Die Energie Genossenschaft Schweiz (EGch) plant, baut und betreibt die ganze Solaranlage und administriert die Solarstrom-Herkunftsnachweise (HKN) von Swissgrid.
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Ein ähnlich gelagertes Angebot macht auch die Genossenschaft Solar BeO Ost. Sie bietet Zinsen von bis zu zwei Prozent auf Darlehen, die man der Genossenschaft für den Bau einer neuen Solaranlage in Meiringen zur Verfügung stellt. Auf den Gebäuden der Stiftung Alpbach, sowohl auf dem neuen Demenzzentrum als auch auf dem bestehenden Altersheimgebäude sollen eine Anlage entstehen. Insgesamt will die Genossenschaft rund 800 Quadratmeter PV-Panels installieren mit einer Maximalleistung von 127 Kilowatt. «Das Gebäude ist wegen des hohen Verbrauchs für den Betrieb für so eine Anlage ideal», so der Vizepräsident der Genossenschaft Beat Friederich. Die erwarteten rund 100’000 Kilowattstunden Strom, welche hier produziert werden sollen, decken einen Teil des Verbrauchs der Stiftung und können komplett vor Ort eingesetzt werden.