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63 Prozent wollen Klimaschutz selbst in die Hand nehmen

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Die Schweizerinnen und Schweizer wollen in Punkto Klimaschutz nichts dem Zufall überlassen und übernehmen gerne selbst Verantwortung für eine erfolgreiche Energiewende. 63 Prozent wollen deshalb auf klimafreundliche Heiztechnik umsteigen. 65 Prozent sind überzeugt, mehr staatliche Förderung für die Umrüstung würde den Ausstoss von Treibhausgasen am schnellsten senken.

Pressedienst/Redaktion

Laut der Umfrage «Energie-Trendmonitor 2018» in der Schweiz, für die im Auftrag von Stiebel Eltron 1000 Einwohner bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden, will eine klare Mehrheit auf klimafreundliche Heiztechnik umsteigen. «Wie unsere Umfrage zeigt, wollen wir Schweizer einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten», sagt Paul Stalder, Geschäftsführer Stiebel Eltron Schweiz. Die Schweizer Niederlassung der deutschen Firmengruppe, die Stiebel Eltron AG, gehört zu den führenden Vertreibern von Produkten im Bereich erneuerbare Energien. «Die Befragten wünschen sich dabei allerdings staatliche Unterstützung: 66 Prozent der Befragten sagen, die Regierung solle den Umstieg im Wärmebereich stärker fördern», so Stalder

Schweizer Klimaschutz 2030

Nach dem Klimaübereinkommen von Paris überarbeitet auch der Bundesrat aktuell seinen Fahrplan zum Klimaschutz ab 2020. Die Massnahmen werden im CO2-Gesetz zusammengefasst. Oberstes Ziel ist es, bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um die Hälfte zu senken. Die Pläne sind auf grosse Kritik gestossen. «Wirklich erschreckend ist, dass der Bundesrat das Tempo im Klimaschutz halbieren statt verdoppeln will», sagte beispielsweise Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz, gegenüber den Medien. Wenn es nach den Plänen des Bundesrats für ein neues CO2-Gesetz geht, soll der CO2-Ausstoss in der Schweiz nach 2020 nur noch um 1 Prozentpunkt pro Jahr sinken. Notwendig seien 4 Prozentpunkte pro Jahr, erklärt der WWF. Besonders düster ist die Situation weiterhin beim Verkehr. Wenn es so weitergeht, bleibt der Verkehr auf einem Pfad für eine Klimaerwärmung von 6 Grad statt der im Pariser Abkommen vereinbarten 1,5 Grad. Hingegen ist für den Gebäudebereich – den zweitgrössten Verursacher von CO2 hierzulande – eine deutliche Erhöhung der CO2-Abgabe vorgesehen. Der Bundesrat möchte den maximalen Satz von 120 Franken auf 210 Franken pro Tonne CO2 anheben. Indem fossile Brennstoffe verteuert werden, sollen Anreize für sparsamen Verbrauch sowie den Umstieg auf saubere Energieträger gesetzt werden.

Verursacher zur Kasse bitten

«Mit einer CO2-Abgabe werden die Verursacher klimaschädlicher Emissionen zur Kasse gebeten», erklärt Paul Stalder. «Die Verbraucher in der Schweiz stehen mehrheitlich hinter diesem Prinzip: 68 Prozent der von uns Befragten halten beispielsweise die Erhöhung der CO2-Abgabe für wichtig, um die Energiewende voranzubringen.» Gleichzeitig sehen die Schweizerinnen und Schweizer in der Anwendung des «Verursacherprinzips» eine wirksame Massnahme, mit der die Klimaziele am schnellsten erreicht werden (68 Prozent). Manchen Beobachtern geht eine Verteuerung des CO2-Ausstosses allerdings nicht weit genug. Vorbild ist dabei Schweden, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine der ersten fossil-freien Nationen zu werden und ab 2045 die CO2-Neutralität anstrebt.