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34. Schweizer Solarpreisverleihung: Herausragende Photovoltaik

Am 31. Oktober führte die Solar Agentur Schweiz in Schwyz die Verleihung des 34. Solarpreises durch. Bei vielen der ausgezeichneten Projekte zeigte sich deutlich, dass Photo­voltaik erfolgreich und ertragreich auch bei geschützten Häusern integriert werden kann. Zudem zeigten verschiedene Projekte, dass eine Integration von PV in die Fassade stark mithelfen kann, den Solarenergieertrag im Winterhalbjahr zu steigern. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, braucht es noch viele Bauten wie diejenigen, die im MythenForum ausgezeichnet wurden.

Text: Solaragentur/Beat Kohler

Am 31. Oktober 2024 konnten die Gäste des 34. Schweizer Solarpreises im MythenForum in Schwyz viele schön sanierte Gebäude mit positiver Energiebilanz entdecken. In seiner Begrüssung betonte der Schwyzer Regierungsrat Sandro Patierno (Mitte), wie wichtig der Zubau von Solaranlagen ist und wie wichtig es ist, gute Beispiele für gelungene energetische Sanierungen zu haben. Gallus Cadonau, Geschäftsführer der Solaragentur, zeigte auf, dass energetische Sanierung für die Erreichung der Klimaneutralität und der Ziele des Pariser Klimaabkommens nötig sind. Dafür braucht es grosse Anstrengungen. Wie der Geschäftsführer ausführte, muss die installierte solare Leistung gemäss dem neuen Stromversorgungsgesetz in den nächsten zehn Jahren fast verfünffacht werden. Nur so sei es möglich, die eingegangenen Reduktionsverpflichtungen zu erreichen. Der 2023 eingeschlagene Weg muss dafür konsequent weitergegangen werden. Laut der Statistik Sonnenenergie des Bundesamts für Energie für das Jahr 2023 ist der Photovoltaikausbau in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 51% auf 1641 Megawatt angestiegen. Es handelt sich um das vierte Jahr in Folge mit einem Marktwachstum von über 40%. Insgesamt waren per Ende 2023 in der Schweiz Solarpanels mit einer Leistung von 6,4 GW installiert. 2024 hat die Solarenergie erstmals mehr als 10% des jährlichen Bedarfs gedeckt. Damit dieser Ausbau weiter vorangetrieben werden kann, braucht es mehr entsprechende energetische Sanierungen. «Wir müssen die Quote von Häusern, die nachhaltig saniert wurden, von 1% auf 2 bis 3% erhöhen», zog Sandro Patierno für sich das Fazit.

 

Viele gute Beispiele präsentiert

Die vom Solarpreis ausgezeichneten Solarprojekte sind gute Beispiele dafür, wie nicht nur energetisch sinnvoll saniert werden kann, sondern auch bautechnisch. Immer wieder wird moniert, dass Anlagen aus Gründen des Denkmal- oder Heimatschutzes nicht realisiert werden können. Die Jury scheint ein Augenmerk darauf geworfen zu haben, geschützte Gebäude zu prämieren, die Solarenergie intelligent integriert haben. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Kirche in Trin. Sieben Jahre dauerte das Baubewilligungsverfahren für den Umbau der 1491 erbauten Kirche. Das Kirchendach bestand während über 400 Jahren aus dunklen Grossholzschindeln. Um 1900 ersetzte ein rötliches Ziegeldach die Holzschindeln. 2017 versuchte die Kirchgemeinde Trin, abzuklären, ob es möglich wäre, das bisherige Ziegeldach durch eine ganzflächig sorgfältig integrierte PV-Anlage zu ersetzen. Damit kann ein veraltetes inaktives Material durch eine zeitgemässe Photovoltaikanlage ersetzt werden. Die für die Kirche charakteristischen Bereiche werden davon nicht tangiert. Die Jury hat in ihrer Betrachtung aber festgestellt, dass den Denkmalpflegestellen noch zu oft das Wissen über die neuesten gebäudeintegrierten Solaranlagen fehlt. Diese können als Baubestandteil das Ortsbild auch aufwerten. Das geht nicht nur bei Kirchen, wie die Sanierung eines historischen Einfamilienhauses in Schwarzenburg (BE) zeigt. In diesem Jahr wurden nicht nur viele gut in historische Bauten integrierte Anlagen ausgezeichnet, sondern auch viele Anlagen mit bifazialen, lichtdurchlässigen Solarmodulen. Darunter die Armeehalle Nr. 15 in Aigle (VD), die nun über das grösste bifaziale Solardach der Romandie verfügt. Diese Module kommen auch bei Energieanlagen wie dem ersten Solarradweg der Schweiz «Solar Horizon» zum Tragen. Zum Abschluss der Veranstaltung kündigte die Solar Agentur an, dass der Solarpreis in Zukunft umgestaltet werden soll. Die einzelnen Preisträger sollen ein höheres Gewicht erhalten. Man darf also gespannt sein, wer für die Verleihung im kommenden Jahr infrage kommen wird.

Der Solarpreis 2024 für Institutionen geht an die SSES

Die SSES freut sich sehr, dass sie im Kontext ihres fünfzigjährigen Engagements für erneuerbare Energien mit einem Solarpreis in der Kategorie Institutionen gewürdigt wurde. Vor dem Hintergrund der Ölkrisen hatte die SSES die Kühnheit, sich bereits früh für die vollumfängliche Nutzung der Solarenergie einzusetzen. Mit symbolträchtigen Initiativen wie der Tour de Sol und kürzlich mit der Förderung von Solargenossenschaften spielt die SSES weiterhin eine zentrale Rolle für eine nachhaltige Energiezukunft. Der Vorstand und die Geschäftsleitung der SSES freuen sich sehr über diese Auszeichnung!

www.solaragentur.ch