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Medienmitteilung: Forcierter Solarausbau und alpine Solaranlagen ja, aber nicht um jeden Preis

Die SSES begrüsst den forcierten Ausbau der Solarenergie. Der Bau alpiner Solaranlagen wird im Grundsatz gutgeheissen, dies darf aber nicht zu Lasten der Natur gehen. Auch darf die Bedeutung alpiner Anlagen für die Versorgungssicherheit nicht überschätzt werden. Deshalb schiessen die vom Bund vorgesehenen Änderungen der Verordnungen über das Ziel hinaus.

 

Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) hat in einem im November verabschiedeten Positionspapier offiziell zu alpinen Solaranlagen Stellung genommen. Sie befürwortet den Ausbau im Grundsatz, da Solaranlagen im Hochgebirge zur verstärkten Stromerzeugung im Winter beitragen können. Dieses Potenzial sollte jedoch nicht überschätzt werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem noch riesigen und wenig genutzten Dachflächenpotenzial im Flachland. Denn auch Anlagen in diesen Regionen produzieren rund 30% des Stroms im Winter. Es ist deshalb, gerade im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, zielführender, die Anlagen im Flachland beschleunigt zuzubauen. Auch ist  die SSES der Meinung, dass der Ausbau nicht auf Kosten der Umwelt oder der Landschaft gehen darf.

 

SSES lehnt die Vorlage zur “Solaroffensive” in dieser Form ab

In den Augen der SSES weist die Vorlage des Bundesrats gravierende Mängel auf und sie lehnt diese ab. Die SSES stellt nicht nur die unter dem Vorwand der Dringlichkeit angepassten Verfahren in Frage, sondern auch die schwammigen und sich teilweise widersprechenden Fördermechanismen. Zudem fehlt der SSES eine Gesamtperspektive. Momentan werden Verordnung um Verordnung mit fragwürdigen Massnahmen in die Vernehmlassung geschickt und beim BFE zusätzliche Stellen für die Verwaltung der ganzen Änderungen geschaffen. Dies baut keine einzige kWh Solar, im Gegenteil, durch die dauernde Verkomplizierung wird der Bau von Solaranlagen aufwändiger und teurer. Dies ohne ersichtlichen Mehrwert für die Energiewende.

 

Alpine Solaranlagen benötigen keine besondere Förderung

Da Solarstrom, auch der von alpinen Anlagen, inzwischen Gestehungskosten in Höhe des Haushaltstarifs hat, ist auch die dedizierte, hohe finanzielle Förderung alpiner Anlagen abzulehnen. Diese führen im schlimmsten Fall zu Missbrauch und Vergoldung von einzelnen Solarstromanlagen mit überhöhten Konzerngewinnen, während die – unnötigen – Subventionskosten einmal mehr von den Steuerzahlenden getragen werden.

 

Es fehlt eine Gesamtenergieschau und eine Einordnung der Zahlen

Die 2 TWh alpiner Solarstrom, die gemäss der bundesrätlichen Vorlage bis 2028 zugebaut werden sollen, werden auch ohne Anpassungen auf «natürlichem» Weg innerhalb der kommenden 2 Jahre in der Schweiz zugebaut.

 

Wir fordern die zuständigen Verantwortlichen deshalb auf, den Blick zurück auf das Wesentliche zu richten und die Komplexität auf Gesetzes- und Verordnungsebene massiv zu reduzieren. Mit dem von der SSES und ihrer Fachgruppe VESE vorgeschlagenen und inzwischen von weiten Kreisen unterstütztem Fix- und Flexmodell wäre dies einfach möglich.

 

Beilagen:

–        Positionspapier “alpine Solaranlagen” der SSES (Download)

–        Vernehmlassungsantwort “Solaroffensive” (Download)

 

Über die SSES:

In Reaktion auf die Energiekrise von 1973 wurde die Schweizerische Vereinigung für Sonnenergie SSES am 11. Juni 1974 als privatrechtlicher Verein in Bern gegründet. Die SSES zählt rund 4500 Mitglieder und ist in 11 Regional- und Fachgruppen gesamtschweizerisch als Konsumentenorganisation im Bereich Solarenergie tätig. Die SSES ist Mitglied der Klima-Allianz und setzt sich für eine Schweiz 100% erneuerbar ein. Ihre Projekte umfassen Öffentlichkeits- und Informationsarbeiten, aber auch die Teilnahme am politischen Gestaltungsprozess und Projekte zur Förderung des Ausbaus der Solarenergie. www.sses.ch